Freitag, 25. November 2011

Pauli erzählt: Dampf tut gut!

Huf aufs Herz, wir Pferde sind in Ställen praktisch immer Staub ausgesetzt: Beim Misten entsteht Staub der Einstreu, beim Fegen der Stallgasse wird Staub aufgewirbelt, der Reithallensand ist niemals ganz staubfrei und beim Fressen halten wir unsere Nasen am Boden und nuscheln im Stroh und Heu rum. Durch meine Paddockboxe habe ich zwar viel frische Luft aber werde dennoch oft mit Staub konfrontiert.
Wir Pferde sind sehr anfällig auf Lungenkrankheiten. Bei starker Belastung, haben wir einen bis zu 30-mal so hohen Sauerstoffbedarf wie im Ruhezustand. Deshalb sind leistungsfähige Lungen der wichtigste Faktor für ein starkes und gesundes Pferd.

Wusstet ihr, dass die häufigste Lungenerkrankung des Pferdes allergisch bedingt ist? Bei der so genannten RAO (Recurrent airway obstruction oder zu gut Deutsch Chronisch Obstruktive Bronchitis) stellt der Staub aus Heu und Stroh ein Problem dar. Unser Pferde-Körper zeigt dann eine Überreaktion auf Staub und Pilzsporen. Wir reagieren mit Atemnot, chronischem Husten, Nasenausfluss und durch verminderte Leistungsfähigkeit wegen schwächerer Lungenfunktion.
Um Heustaub zu verringern und um der immer schlechter werdenden Heuqualität vorzubeugen, lässt mir meine Menschenfreundin mein Heu steamen / dampfgaren.

Dafür hat Loreen's Daddy aus einer einfachen Mülltonne und einem Dampfgerät einen Heusteamer gebastelt.
Alle drei Heuportionen pro Tag für mich, werden im Steamer zubereitet. Das Heu wird in die Tonne gegeben und über eine Zeituhr wird das Dampfgerät gesteuert. Das Gerät muss immer Wasser enthalten und schaltet sich automatisch ein, bedampft das Heu und ich erhalte es danach entstaubt und leicht feucht vor die Nüstern gesetzt. Das funktioniert wunderbar und ich liebe mein Heu.

Ihr fragt euch jetzt sicher nach dem Sinn und Zweck des Heusteamens. Durch den heissen Wasserdampf binden sich die Staubpartikel und Pilzsporen im Heu an den Halm und werden unschädlich.

Goldy meine beste Pferdefreundin und Nachbarin ist Heustauballergikerin aber kann das Steamerheu problemlos fressen ohne dass sie hustet. Darum teilen wir unsere gesteamte Heuportion immer.


Übrigens, wer nicht basteln will, erhält einen solchen Heusteamer auch zum Fertigkaufen bei diesem Anbieter. Das geht dann allerdings ein bisschen mehr in die Karotten als das selbstgebastelte Stück

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